Die
Auswirkungen des Kolonialismus
und der
frühen christlichen Mission in Asien
1.0 Einführung
Teils
aber auch ganz unabhängig davon....
So
treffen wir beispielsweise an: Das
Modell vorkolonialen Christentums – wie das der indischen Thomas Christen,
Die
im Lande mehr als ein Jahrtausend kontinuierlich präsent waren,
-
das
Beispiel außerkolonialen Christentums,
wie
etwa die in vielen singulären, wenig Bekannten, die Anfänge des katholischen
Christentums im Korea 18 Jahrhundert,
-
eine eigentümliche Erscheinung wie in Taiping-Bewegung im China Mitte des 19
Jahrhunderts
Also
eine Christentumsgeschichte der außereuropäischen Welt, muß erst noch
entwickelt werden.
die
nicht nur die Herrschaft über die einheimischen Völker und deren Könige
übernahm, sondern auch den Besitz von allen Ressourcen, die das Land bot.
Die
Art und Weise, wie sie das Land und dessen Schätze verwaltete, garantierte
sowohl dem Mutterland in Europa Profit, als es auch der einheimischen
Bevölkerung ein besseres Leben ermöglichte. Sie mußte ihren Kaisern und Königen
in Europa genauso dienen wie ihren neu gewonnenen Untertanen in Asien.
verfolgten
sie eine differierende Handlungsstrategie. An Landbesitz, Reichtümern oder
Bodenschätzen waren sie nicht interessiert.
die
meisten wurden schließlich in Asien begraben.
Nach
einigen Jahrhunderten von Ausbeutung, Erkundung, Erfolg und Enttäuschung,
packten die Kolonialmächte ihre Koffer und hinterließen ein Erbe aus guten
Taten wie auch einen unangenehmen Nachgeschmack ausländischer Herrschaft; es
lag nun an den unabhängig gewordenen Nationen, zu
‚Juniorpartnern‘ an der Seite ihrer ehemaligen Herren heranzureifen.
Die
neuen Nationen erbten ein Regierungssystem, ökonomische Strukturen, europäische
Werte, aber auch einige Probleme, für die sie heute noch nach Lösungen suchen.
Es
ist nicht einfach mit Klarheit zwischen die Auswirkung des Kolonialismus und
der Kirche zu unterscheiden. Die beide sind so tief zusammen erwachsen und
einander gegenseitig beeinflußt, das die dort noch bleibende Kirchen in Asien
Tragen noch ihre Geburtsmal.
die
noch das Geburtsmal der Kolonialzeit trägt, und uns dann dem anderen Einfluß
der westlichen Zivilisation, wie durch die Kolonialzeit vermittelt, zuwenden.
2.0.
Kolonialismus
und Christenheit, Partner bei‚ Entdeckung und Eroberung‘
Eroberung von Land und
Leuten, Raub ihres kulturellen und religiösen Erbes sind zwei Phänomene, die in
unseren Ländern stets Hand in Hand gingen.
Wo die Soldaten der
Kolonialmächte die säkulare Realität eroberten, ihre Herrschaft
etablierten, wie auch ihre Wertvorstellungen, um erstere zu legitimieren,
verhielten sich die begleitenden Missionare nicht viel anders, wenn es darum ging,
Mitglieder für die Kirche des Papstes zu rekrutieren;
jedoch ihre Motivation
speiste sich aus dem Wunsch, „die heidnischen Seelen gerade noch vor der Hölle
zu erretten“.
Die
Kolonialmacht wollte das Volk zivilisieren, es bilden, ihnen Arbeit,
Entwicklung und einen guten Lebensstandard zukommen lassen.
Die
Kirchen in Asien waren kein Teil der frühen Christenheit, nicht einmal des
ersten Jahrtausends, ja auch nicht der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausend
bis zur Reformationszeit. Sie haben damals nicht bestanden[1].
Die
charismatischen Kirchen, die in Galiläa und in Jerusalem entstanden,
hatten
ihre Heimat in der Welt der hellenistischen Philosophie und wuchsen später
heran in dem Ritualismus und starren Institutionalismus, der
für das römische Reich bezeichnend ist.
Die
heroischen und selbstlosen Anstrengungen der europäischen Asienmissionare
wurden von den religiösen Orden geplant, unterstützt und koordiniert, die unter
der Leitung der Heiligen Kongregation für die Verbreitung des Glaubens
arbeiteten[2]
Wären Paulus und Barnabas im asiatischen Kontinent unterwegs gewesen,
Aber
das hatte offensichtlich nicht im Plan Gottes für den asiatischen Kontinent
gestanden. Auch wenn der Geist Gottes in Asien unter Gottes Volk in ihren
Religionen und Kulturen tätig war mit Absichten, die uns unbekannt bleiben
und
die wir nicht berechnen können, blieb es den gegenreformatorischen Kirchen
Europas vorbehalten, die Sendung Christi weiter nach Asien hinein zu
unternehmen.
Mit
der Ausnahme der Thomaschristen in Indien begann die erste Phase der
Evangelisierung in Asien erst im 16. Jahrhundert und hat damit fast fünf
Jahrhunderte gedauert.
Auch
wenn die Kirchen inzwischen eine gewisse Reife erreicht haben,
die
von Martyrium und Eifer für das Evangelium geprägt sind, tragen sie immer noch
die "Muttermale und Hypotheken " der Geschichte. 3.1. EUROPÄISCHE ARCHITEKTUR UND EUROPÄISCHER LEBENSSTIL
Die europäischen Missionare, die die Kirchen in Asien pflanzten, waren Söhne und Töchter der Kirche ihrer Zeit. Die Forderungen nach einer Reformation der Kirche wurden mit der Gegenreformation durch das Tridentinische Konzil und das Erste Vatikanische Konzil beantwortet.
neue
Länder erobern wollten, so hatten auch die Pioniermissionare, die sie häufig
begleiteten, ähnliche Ambitionen, für Christus und seinen Statthalter in Rom
Seelen zu erobern.
Neben
ihrer Tätigkeit, den einheimischen Völkern einige Gebete beizubringen
und
sie zu taufen, pflanzten und bauten sie Kirchen in Anlehnung an das Verständnis
und die Erfahrungen, die sie in ihren Heimatländern gemacht hatten, im Gehorsam
gegenüber den Obern in Rom.
Diese Pioniermissionare verdienen große Anerkennung und Lob von den gegenwärtigen Kirchen für die Opfer, die sie gebracht haben, und für den Eifer und Frömmigkeit, mit der sie die Kirchen pflanzten.
Die
meisten dieser Missionare sind in Asien begraben und verdienen unseren Respekt.
3.2 DIE
KÄMPFERISCHE MISSION DER KIRCHE DER GEGENREFORMATION
Die Verluste der katholischen Kirche durch die Kirchenspaltung in Europa
Die Verluste der katholischen Kirche durch die Kirchenspaltung in Europa
wurden
durch den Gewinn von neuen Konvertiten in den neuen Missionen,
die
mit der Unterstützung der Kolonialmächte begonnen wurden, weitgehend
ausgeglichen.
Auch
wenn Asien mit der Reformation[3] oder
der Gegenreformation nichts zu tun hatten, konnten die Söhne und Töchter der katholischen
Kirche der Gegenreformation nicht anders als neue Kirchen nur nach ihrem
eigenen Verständnis und den Instruktionen zu pflanzen, die ihre römischen
Mutterhäuser und
später die römische Kongregation für die Verbreitung des Glaubens ihnen vorgaben.
Die missionarische Tätigkeit in Asien bestand nicht in erster Linie im Aussäen des Samens des Evangeliums oder der Bibel sondern vorrangig im Lehren des tridentinischen Katechismus und der Gebete der Liturgie. Die Menschen gewannen ihre Hoffnung auf Erlösung nicht so sehr aus dem Glauben an Jesus Christus und an sein Wort, sondern daraus, daß sie Mitglieder der Kirche wurden, die den Anspruch erhob, daß Erlösung nur in ihr zu finden sei.
Der
vorherrschende Tenor in der Verkündigung, die durch einheimische
Laienkatechisten und andere Laienhilfskräftte erfolgte, lag denn auch darauf,
daß
die Kirche das einzige rettende Schiff oder Rettungsboot des Heils darstellte,
das die Menschen vor dem Untergang und der Verdammung bewahren kann, die in
besonderer Weise durch die satanischen Kräfte in
den falschen Religionen Asiens bewirkt werden.
Es
handelte sich um eine gegen die Religionen gerichtete missionarische Tätigkeit.3.3. Christliche Mission - anti-religiös und anti-kulturell
Das
Selbstverständnis der Missionare über ihre eigene Religion, sich selber und
ihre Herren in Europa bestand in einem
einzigen überlegenheits-komplex.(superiority-complex)
Das
einheimische Volk wurde als bar jeglicher Kultur oder Religion angesehen, die
ihnen ins Paradies verhelfen könnte.
Folglich
richteten sich die missionarischen Bemühungen gegen die ‚falschen’ Religionen
und Kulturen, die das Volk bislang versklavt hatten.
Christliche
Gebete auswendig lernen, unter einem neuen Namen getauft und
ein Mitglied ihrer Kirche werden, wird sie schon vor der Hölle bewahren!
Wegen der Veränderungen sowohl in Europa wie auch in Asien sind neue Missionare für Asien gegenwärtig weder in Europa verfügbar, noch wären sie in Asien willkommen.
Aber
die dringend benötigten Finanzen, neue Aktivitäten zu beginnen, Gebäude für
Institutionen zu errichten und zu unterhalten, fließen weiterhin von den westlichen Kirchen nach Asien.
Ohne
diese finanzielle Unterstützung wären viele der Institutionen wie
Bischofshäuser, Priesterseminare, katechetische Zentren, Schulen und Klöster,
die
Ausbildung von Priestern und Ordensleuten in Ausland nicht möglich.
Ein guter Teil dieser Unterstützung wird von Rom abgewickelt und kanalisiert.
Ein guter Teil dieser Unterstützung wird von Rom abgewickelt und kanalisiert.
Das
Ergebnis ist, daß die asiatischen Kirchen nicht nur loyal und treu gegenüber
den römischen Autoritäten zu sein haben, sondern im Hinblick auf ihr Überleben
als institutionelle Kirchen von ihnen abhängig sind.
3.5 KLEINE MINDERHEITEN UNTER DEN ASIATISCHEN RELIGIONEN
Verglichen mit den älteren Religionen Asiens wie Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Schintoismus usw. muß sich das Christentum nur mit einem Minderheitenstatus unter den Religionen zufrieden geben.
3.5 KLEINE MINDERHEITEN UNTER DEN ASIATISCHEN RELIGIONEN
Verglichen mit den älteren Religionen Asiens wie Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Schintoismus usw. muß sich das Christentum nur mit einem Minderheitenstatus unter den Religionen zufrieden geben.
Nach
fast 400 Jahren Missionstätigkeit, beträgt der Anteil der Katholiken,
wenn
man die die Philippinen mit berücksichtigt, gerade mal 1,47% der asiatischen
Bevölkerung!
Der
Ausnahmestatus der Philippinen mit ihren 84% Katholiken verbessert nicht
nur die Gesamtstatistik im Hinblick auf den Anteil der Katholiken an der
Gesamtbevölkerung, sondern verdunkelt auch oft die herausfordernden Realitäten
Asiens.
Mit
dem Wachstum der anderen Kirchen und Sekten in den Philippinen, verbunden
mit den einschränkenden Maßnahmen und Gesetzen, die in vielen asiatischen
Ländern gegen eine Bekehrung zum Christentum eingeführt wurden, deutet alles
darauf hin, daß der Minderheitencharakter der asiatischen Kirchen von Dauer
sein wird, wenn er sich nicht noch verschärfen sollte.
Aber
in welcher Rücksicht ist der Minderheitencharakter ein Hindernis für eine echte
Mission?
Dieser Minderheitencharakter wird oft als Entschuldigung gebraucht, wenn es an prophetischem Mut und Tat gegenüber den sündhaften und ungerechten Maßnahmen der Mehrheitsreligionen und -kulturen mangelt.
Dieser Minderheitencharakter wird oft als Entschuldigung gebraucht, wenn es an prophetischem Mut und Tat gegenüber den sündhaften und ungerechten Maßnahmen der Mehrheitsreligionen und -kulturen mangelt.
Zur
Minderheit zu gehören, ist das Charakteristikum der Propheten und
ihres beredten Eintretens für Wahrheit und Gerechtigkeit.
Es
wird oft vergessen, daß der Kirche prophezeit worden ist, eine "kleine
Herde"[4] zu sein und "Licht
für die Heiden" [lumen gentium][5] und
gerade so doch treu gegenüber ihrer Sendung für Wahrheit, Gerechtigkeit und
Frieden sein kann.
Aus
diesem Grund werden alle asiatischen Kirchen gut daran tun, sich durch
"ihren Minoritätenstatus in einem riesigen Kontinent" nicht
entmutigen zu lassen, sondern die Strategie und Sendung, die ihre
Minoritätensituation[6] ihnen
gibt, zu würdigen und tiefer zu entdecken.
3.6 ANERKANNTE DIENSTLEISTUNGEN, ABER VERDÄCHTIGE MOTIVATION
Mit den Finanzmitteln, die von den Mutterkirchen so reichlich floßen, haben die Missionare nicht nur Kirchen, Pfarrhäuser und Klöster gebaut sondern auch Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser, Altenheime und vieles mehr.
3.6 ANERKANNTE DIENSTLEISTUNGEN, ABER VERDÄCHTIGE MOTIVATION
Mit den Finanzmitteln, die von den Mutterkirchen so reichlich floßen, haben die Missionare nicht nur Kirchen, Pfarrhäuser und Klöster gebaut sondern auch Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser, Altenheime und vieles mehr.
Immer
mehr Personal sowohl aus Europa wie auch aus Asien wurde ausgebildet und
geschult für die spezialisierten Dienstleistungen in diesen Institutionen.
Die
Tatsache, daß die Ordensleute und Priester unverheiratet waren, machte es ihnen
möglich, sich besonders diesem Dienst zu widmen, was die Angehörigen aus den
anderen Religionen zutiefst beeindruckte.
Trotz dieser grundsätzlich positiven Reaktion reagierten viele Nichtchristen auf diese Dienstleistungen mit Mißtrauen. Da die allgemeine Glaubensüberzeugung dahin ging, daß es außerhalb der Kirche kein Heil gäbe, opferten die eifrigen Missionare alles, um die Menschen aus ihren "heidnischen" Religionen und Kulturen zu bekehren und sie in den Schoß der Kirche zu führen.
Trotz dieser grundsätzlich positiven Reaktion reagierten viele Nichtchristen auf diese Dienstleistungen mit Mißtrauen. Da die allgemeine Glaubensüberzeugung dahin ging, daß es außerhalb der Kirche kein Heil gäbe, opferten die eifrigen Missionare alles, um die Menschen aus ihren "heidnischen" Religionen und Kulturen zu bekehren und sie in den Schoß der Kirche zu führen.
zum
Empfang der Taufe und zur Mitgliedschaft
in den Kirchen, unterstützt
durch bestimmte Angebote der Prä-Evangelisierung als attraktive Anreize.
Auch
wenn missionarische Überzeugungen wie "Außerhalb der Kirche gibt es kein
Heil" und "Das Heil der Seelen ist das oberste Gebot"[7] ihre
Anstrengungen rechtfertigten, gerieten die von ihnen angewandten Methoden doch
unter Verdacht und wurden ihnen übelgenommen.
Zahlenmäßig gesehen, liegt der Anteil der Christen in diesem riesigen Kontinent
weit
unter dem Anteil von 18%, den die Katholiken sonst weltweit haben.
Ihr
Einfluß in den asiatischen Ländern dagegen liegt sichtbar weit über diesen
Anteil.
Wenn
die Kirchen heute über Einfluß und Respekt bei
den Völkern, den Religionen und Kulturen Asiens verfügen, dann liegt dies nicht
an der Überlegenheit dessen, was sie predigen, auch nicht an ihren
eindrucksvollen Institutionen, über die sie verfügen und den Einfluß, den sie
auf Weltebene haben, sondern an ihrem Zeugnis und den Hilfsleistungen, die
viele Kirchen und ihre charismatischen Führer erbringen[8].
4.0 EIN WENDEPUNKT FÜR DIE ASIATISCHEN KIRCHEN
In der Mitte dieses Jahrhunderts erreichten die Kirchen Asiens unter Papst Pius XII und seiner Heiligen Kongregation für die Verkündigung des Glaubens einen Wendepunkt in ihrer Geschichte, als die Engländer, die Franzosen, die Spanier und die Holländer ihre Kolonialreiche in Asien abbauten und ihren Untertanen einen Autonomie-Status verliehen.
4.0 EIN WENDEPUNKT FÜR DIE ASIATISCHEN KIRCHEN
In der Mitte dieses Jahrhunderts erreichten die Kirchen Asiens unter Papst Pius XII und seiner Heiligen Kongregation für die Verkündigung des Glaubens einen Wendepunkt in ihrer Geschichte, als die Engländer, die Franzosen, die Spanier und die Holländer ihre Kolonialreiche in Asien abbauten und ihren Untertanen einen Autonomie-Status verliehen.
Die
Kirchen, die unter der Kolonialherrschaft entstanden waren und die sich
bestimmter Privilegien unter diesen Regimen erfreuen konnten, sahen sich
aufgerufen, den Übergang der politischen Macht von den Europäern zu den Asiaten
mitzugehen.
Die
Kirchen spürten die Notwendigkeit des Wandels in ähnlicher Weise,
waren
sich aber unklar über das Wie.
Es
war zu diesem kritischen Zeitpunkt, daß Papst Johannes XXIII. erschien als der
Mann von Gott gesandt, um die Kirche zur Erneuerung und zum aggiornamento durch das Zweite
Vatikanische Konzil aufzurufen.
Die
andere Einflusse des Kolonialismus
a) Die Art wie es
präsentiert wird.
Jegliches
zwanghafte Aufdrängen fand nur kurzfristige Akzeptanz und Toleranz.
b) Die
Kompatibilität des betreffenden Elements mit dem bereits vorhandenen
Erfahrungs- und Sprachschatz.
Übermäßig
angepriesene Dinge wurden zurückgewiesen, wohingegen Sachen, die Interesse
erweckten und zukunftsweisend erschienen, beibehalten wurden.
Ob
Englisch, Spanisch oder Portugiesisch – sie alle wurden zu Weltsprachen,
was
dem einheimischen Volk einen internationalen Zugang eröffnete.
Die
Europäer bekundeten Interesse und stellten ihr Wissen zur Verfügung,
um
unsere Sprachen zu erforschen.
Fr.
Thaninayagam, ein Tamile meiner Heimat, organisierte eine Folge von World
Tamil Konferenzen auf internationalem Niveau, lud weltbekannte Gelehrte
ein, in der tamilischen Sprachforschung zu partizipieren und begründete eine
Vierteljahresschrift über internationale Erforschung unserer Sprache; seine
westlichen Erziehung und Bildung ermöglichte es ihm, seiner
Muttersprache einen Dienst zu erweisen.
Gleiches
galt für Fr. Gananaprakasar und Fr. David – alle drei Priestern aus meiner
Diozese Jaffna.
Sie
studierten viele Fremdsprachen und erstellten komparative Studien mit ihrer
Muttersprache.
– eher als durch
ihre Muttersprache –
die
Basissprachen leicht erfassen – Sanskrit, Pali, selbst das Tamil.
Herausragende
Beiträge sind zu diesen Sprachen sowohl
von den europäischen Missionaren als auch von ihren einheimischen Nachfolgern
geleistet worden.
Letztere
sind im Ausland anerkennend rezipiert worden.
Der
Einfluß des Westens zeigte sich darin, daß einige der besten Dramen und
Theaterstücke in die einheimischen Sprachen übersetzt wurden, auch die
griechische und römische Dichtung floß in die lokale Literatur ein.
Durch
westliche Erziehung geprägt, konnten auch die lokalen Missionare, obwohl
sie Christen waren, zum Wachsen ihrer Kultur beitragen.
Eine
großzügige Verteilung von englischen Worten, selbst in Straßennamen und in
normalen Unterhaltungen, ist unter den Tamil
Nadu Tamilen gegeben.
Die
Religionen waren in der Kultur, der Sprache, dem Lebensstil und der Ideologie
des Volkes verwurzelt.
Das
Eindringen des Christentums in diese Länder bedeutete eine radikale
Herausforderung der Authorität,
Effektivität und Macht ihrer eigenen Religionen.
Dennoch
reagierten sie auf eine Weise, die für ihren Glauben charakteristisch war.
6.1. Bedrohung
durch eine ausländische Religion fördert religiöse Erneuerung
ein
Teil ihrer eigenen Rasse mit bestimmten Merkmalen zu sein und
intensivierte so die kollektive Identität.
Als
Resultat der Herausforderung durch die politische Macht wurde auch das
Eindringen der religiösen Macht in diese Länder abgelehnt.
Anfänglich
war die Zugehörigkeit zu einer Religion eine Sache des Cuius regio eius religio, -
der Religion des Führers wurde gefolgt, der
betreffende Glauben ausgeübt; so
verstanden die Menschen ihre Religion.
Sie
wurden nicht konvertiert, sondern durch Geburt und Staatsangehörigkeit ihrer
Religion zugeführt.
Es
ist als Proklamation der kulturellen Unabhängigkeit vom Westen zu verstehen,
ein stolze Verkündung „wir sind modern – aber nicht wie ihr“.
6.2. Über den
Hinduismus (eine zutiefst theistische und tolerante Religion)
Hindu
Priester sind lediglich Poosaris,
(liturgische techniker) - keine motivierenden Führer.
Keine Konfrontation mit
säkularen Mächten – je nach Kontext auf unterschiedliche Art und Weise
Religion
im Dienste des Volkes – Hierarchie und authoritäre Führer sind überflüssig
Dem westlichen
Überlegenheitskomplex, dem Anspruch auf Absolutismus und dem
‚Wahrheits-Monopol‘ feindlich gesinnt (Mahatma Gandhi – Was mir am
Christentum nicht gefällt ist sein Absolutismus und das Monopol auf die
Wahrheit, 1939)
Der
Buddhismus ist in das Leben der Menschen eingedrungen und beeinflußt alle
Bereiche ihres Lebens – ihre Geschichte, Identität, ihre Macht und
Verantwortlichkeit.
Mahayana
Buddhismus und Hinayana Buddhismus haben sich den fernöstlichen Kulturen und
Weisheiten angepaßt – so z.B. dem Konfuzianismus, Shintoismus, Zen Buddhismus.
Der
Theravada Buddhismus bildet jedoch das Herz des singhalesischen und
kandyanischen Nationalismus.
Die
Muslime Indiens schafften es, ihre eigene Identität zu bewahren und erreichten
die Aufspaltung in Pakistan und Bangladesh durch ihre Koran- und
Shariah-zentrierte Beständigkeit.
Eine
auf den Koran ausgerichtete Erziehung war für die Muslime grundlegend;
die
missionarischen und kolonialen Institutionen, die dies nicht bieten konnten,
stellten
deshalb für ihren Religion-zentrierten Nationalismus eine Bedrohung dar.
Da
die Muslime den guten Schulen der christlichen Missionare nicht trauen wollten,
hielten sie sich vom Unterrichtswesen fern und blieben folglich von höherer
Bildung ausgeschlossen.
Portugiesen
und Holländer stellten eine Bedrohung für ihren Handel dar und
gaben den Muslimen wenig Möglichkeit, ihre Handelsbeziehungen außerhalb von Sri
Lanka auszuweiten.
Andererseits
ermöglichten ihnen die Briten die Unterstützung und Freiheit, ihren
Handel zu erweitern als auch ihre Bildung zu verbessern.
Diejenigen,
die nun die Macht übernahmen, waren Kollaborateure der Kolonialherren gewesen,
zugleich aber auch entfernte Vertreter des back-to-the-roots
Strebens des Volkes.
Die
erste Phase postkolonialer Verwaltung war folglich in den Händen der westlich
erzogenen Elite und der reichen Oberschicht der Einheimischen.
So
weit wie möglich folgten die neuen Führern den Spuren der ehemaligen Herren,
übernahmen das demokratische Regierungssystem, welches die Kolonialmacht
hinterlassen hatte, und begannen den Forderungen der einheimischen Bevölkerung
Gehör zu verleihen.
Die
einstige Kolonialmacht wahrte weiterhin ihre Interessen
durch
Teilhaberschaften an den früheren Kolonien.
So
bestanden Übereinkünfte - bezüglich der Benutzung der Häfen,
des
Vertriebs ihrer Produkte durch europäische Firmen,
der
Förderung einheimischer Bildungsinstitutionen als angegliederte
Tochterorganisationen, der
unterstützenden Ausbildung des Militärs und der Polizei etc.
Diese
Kooperation fand sich auf allen Ebenen und leistete einem Neokolonialismus der ökonomischen Abhängigkeit Vorschub.
Der
Großteil der Bevölkerung hingegen wurde ungeduldig, ihre Träume verwirklicht zu
sehen.
Der Einfluß des Westens wurde zunächst als aufgezwungene ausländische Herrschaft angesehen und folglich von der einheimischen Bevölkerung nicht gerade freudig begrüßt.
Dem
Zwangselement, dem Befehl von oben, der Tatsache, gewachsene Tradition durch
neue Verhaltens- und Handlungsweisen ersetzen zu sollen, wurden
Widerstand und Ablehnung entgegengesetzt.
Dies
erfolgte jedoch ohne Kraft und Gewalt, sondern wurde eher in einer positiven,
freundlichen Art vorgetragen, denn
der Nutzen und Profit dieser Situation begann sich rasch zu etablieren.
Einige
gern akzeptierte Elemente westlicher Zivilisation, die
in das einheimische Leben aufgenommen wurden, waren:
Auf
der Suche nach Wahrheit und Güte vertrauten die Christen auf Argumente und
Diskussionen, um ihre Stärke zu festigen.
Die
Hindus verweigerten sich, die Buddhisten jedoch stellten sich der
Herausforderung öffentlicher Diskussion.
Die
absolutistische Haltung der Christen, daß die Erlösung nur in ihrer eigenen
Religion zu finden sei und sie sich im Besitz die einzigen Wahrheit befänden,
verärgerte die Buddhisten und Hindus sehr.
Im
Umgang mit Asiaten begangen die Europäer den entscheidenden Fehler,
die
falschen Fragen zu stellen und unzureichende Antworten zu bekommen.
Als
der Römer Pilatus Jesus nach der Wahrheit befragte, legte Jesus keine
Definition der Wahrheit dar.
Nicht
nur Ausländer, sondern auch Einheimische führten derartige Debatten mit Hindus
und Buddhisten;
das
Ergebnis bestand darin, daß nur Öl ins Feuer gegossen wurde und
die konvertierten Christen sich überlegen und
einzigartig in ihrem „Ghetto der Erlösung“ fühlten.
So
charakterisierte sich die christliche Kirchen durch ihre kriegerische Attitüde,
ihren
polemischen Geist, ihren Überlegenheitskomplex und ihre Ghetto-Existenz.
Die
säkularen Regierungsstrukturen konnten auch nach der Unabhängigkeit
weiterbestehen und zwar aufgrund ihres „Juniorpartner-Status“ bei ihren
ehemaligen Kolonialherren.
Diese
Strukturen wurden beibehalten, sei es gewollt oder durch die Weltkirche
aufgezwungen, und waren Voraussetzung, um weitere finanzielle Unterstützung zu
erhalten; auch galten sie als Zeichen der Loyalität gegenüber der Kirche.
sitzen
Seite an Seite mit ihnen in internationalen Gremien als Mitgliedsstaaten
derselben internationalen Gemeinschaft und sind in der Lage, sowohl Hilfe als
auch konstruktive Kritik einzubringen.
In
der postkolonialen Zeit, scheinen einige dieser Strukturen inkompatibel mit dem
einheimischen nationalistischen Lebensstil; es
wird nach Veränderungen gerufen.
Hinsichtlich
der wohltätigen Institutionen zum Dienste am Menschen werden
die neuen Strukturen indes akzeptiert und sogar von hinduistischen und
buddhistischen Organisationen kopiert.
Anders
war es bei Regierungspräsidien, Schulen, Bungalows und Stadthallen;
diese
wurden aufgrund ihrer großzügigen, gut entworfenen Architektur für gut
befunden.
Diese
Bauweise etablierte sich und wurde weiter betrieben.
Es
waren die Missionare, die von den Kolonialregierungen die Konstruktion guter
Straßen, Eisenbahnen und Flugdienste forderten.
So
übte die Kirche einen guten Einfluß auf die Kolonialmacht aus, die dazu neigte,
vorrangig ihren eigenen Interessen zu dienen.
Die
Missionare standen der kolonialen Regierung nahe und
fungierten als Bittsteller für die Einheimischen und die Nicht-Christen
–
sei es im Bereich der Bildung, der Kommunikation oder der Reisemöglichkeiten.
Letzteres
wurde zurückgewiesen, ein Austausch dagegen wurde positiv begrüßt.
Versuchten
Ausländer daher, ihre Sichtweise, Religion oder Lebensart den Einheimischen
aufzudrängen, wurde dies abgelehnt.
In
einem Austausch hingegen waren beide Parteien, als Anbietende oder Nehmende,
beteiligt, was gut funktionierte und deshalb von Bestand blieb.
Indem
die Ausländer das wenige, was die Einheimischen zu bieten hatten, annahmen,
bekundeten sie ihnen Respekt; diese
wiederum akzeptierten dann im Gegenzug gerne die Geschenke der Ausländer.
Handelt
es sich um eine „Einbahnstraße“, kann selbst eine gute westliche Innovation nur
deswegen abgelehnt werden, weil
dies als zwangsweise Beeinträchtigung der Freiheit aufgefaßt wird.
Zum
derzeitigen Stand der Geschichte findet eine tiefere Reaktion auf das Geschehen
in der zweiten Hälfte dieses Jahrtausends statt.
Die einstigen Kolonialherrscher üben an
der Seite anderer mächtiger Nationen eine globale Macht aus und verstärken
sowohl ökonomischen als auch politischen Druck (ökonomische Globalisierung) durch Weltorganisationen wie die
UNO,IMF, Weltbank usw.
Die jungen, postkolonialen Nationen
sehen sich internen Problemen gegenüber, wie z.B. Staat und Nation, Demokratie,
Entwicklung und sind gleichzeitig mit externen
Forderungen der globalisierten Welt konfrontiert.
Es stellt sich die Frage,
inwieweit
das Erbe der westlichen Demokratie, der Menschenrechte und ökonomischen
Strukturen Bestand hat oder Wachstum produzieren kann.
Sri
Lanka den buddhistischen Fundamentalisten.
(Sri
Lanka boykottierte 1995 den Papstbesuch in Colombo.
Die
Hindu-extremisten (RSS) forderten bei dem Papst-Besuch
eine
Entschuldigung des Papstes für die Zwangskonversionen,
die
von den frühen Missionare betrieben wurden,
und
verfolgen ihrerseits die Katholiken).
Indonesien
zeigt sich neo-imperialistisch
und
die Welt scheint unfähig, die Menschenrechtskonventionen dort durchzusetzen.
Pakistan
ist nicht in der Lage, eine stabile Demokratie zu halten.
Wird
das neue Millenium für Asien besser sein?
[1] .Wir sprechen hier nicht von den
Kirchen des Nahen Ostens, die an der Asiatischen Synode in Rom teilgenommen
haben. Noch sprechen wir von den Thomaschristen in Kerala, Südindien, die den
Anspruch erheben, seit dem 5. Jahrhundert zu bestehen.
[2] . Nach dem Zweiten Vatikanischen
Konzil wurde sie unbenannt in Kongregation
für die Evangelisierung der Völker.
[3] . Abhängig vom Land und der
Kolonialmacht, die die missionarischen Aktivitäten der Kirche unterstützte,
erfuhren die asiatischen Kirchen ihre eigene Version des Prinzips "cuius regio eius religio". Einige
wurden katholisch, andere wurden Mitglieder der holländischen reformierten
Kirche, andere Anglikaner, Methodisten usw., je nach der Konfession der
Kolonialmacht.
[4] .Das biblische Bild der Kirche
als "pusillus grex", Salz der Erde, Sauerteig im Mehl wird oft
vergessen.
[5] . "Lumen Gentium" ist
der biblische Titel, den das Zweite Vatikanische Konzil für die dogmatische
Konstitution über die Kirche gewählt hat. "Lumen Gentium" spricht
Bände über das Selbstverständnis der Kirche in der modernen Welt. Licht
verstanden als zentrifugale Ausstrahlung von Energiewellen hilft uns, die
erleuchtende Sendung der Kirche zu verstehen in einer Welt voller Finsternisse.
[6] . Die Situation in den Ländern,
wo das Christentum in der Mehrheit ist, ist nicht so ermutigend, wenn es um die
Evangelisierung und die prophetische Mission in ihrem Kontext geht.
[8] . Mutter Teresa z.B. hat mehr
Anerkennung für die indische Kirche gewonnnen als viele ihrer Kirchenführer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen