Montag, 25. April 2016

Mein Hilf-Projekten in Sri Lanka für die Ärmsten und die kriegsbetroffene Kinder

 
Meine Hilfsprojekte in Sri Lanka
für die ärmsten und die kriegsbetroffenen Kinder
Ich bin als Priester vom Anfang an mit der Kirche in Deutschland in Kontakt geblieben. Ich habe  regelmäßige Sommervertretung für Pastor Wilhelm Rang in der Diözese Aachen übergenommen. Ich bin zweimal als Gastdozent an der Universität in Münster so wie in Frankfurt gewesen, und habe später als Pastor und Vicarius-Kooperator in der Diözese Munster gedient. Während dieser kirchlichen und theologischen Zeit und auch im Exil habe ich die große Unterstützung  der Kirche  Deutschlands erfahren. Ich möchte kurz über die drei Projekte erzählen, die  ich für die ärmsten Kinder der Teeplantagen im Dorf-Waththamulla (1977-1986) und im Kinderheim - St.Peter's Home (seit 1982 -  ) und für die kriegsbetroffenen Kinder der Tamilen in Pampamadu-Vavuniya seit 2013 geleistet habe.  
1. Waththamulla Projekt für die ärmste Familien
Seit 1973, nach meinem 3 wöchigen Sprachkurs in Bamberg, hatte ich regelmäßig Kontakt mit Herrn Wilhelm Rang, Pastor in St. Cyiacus in Nierst Meerbusch ( Aachener Diözese). Herr Rang hatte eine Vorliebe, seinen   Sommerurlaub in Sri Lanka zu verbringen. Er  war Religionslehrer in einem Mädchengymnasium in Krefeld. Nach meiner Doktorarbeit in Rom 1976, wurde ich Professor für dogmatischer Theologie im nationalen Priesterseminar in Kandy. Her Rang  kam regelmäßig nach Sri Lanka, mal  mit einem Freund aus seiner Gemeinde, oder mit einem priesterlichen Mitbruder.  Mit Unterstützung  seiner Gemeinde in Nierst wollte Herr Rang den Armen in der Teeplantagen helfen. Eine Nonne, Sr. Helena Emerentiana von der Kongregation der Hl. Familie, hatte mir die Gemeinde Waththamulla vorgeschlagen, ihr zu helfen.. Eine Nonne, Schwester Annunciata und eine Lehrerin wohnten im Dorf Wathumulla. Sie bauten einen Kindergarten, halfen den  Erwachsenen durch die Erwachsenenkatechese und durch  ihre Ausbildung. Mit meinem VW 1300, geladen mit 50 kg Brot, besuchte ich Waththamulla regelmäßig monatlich für eine Messe und für Begegnungen.
Im Jahr 1986 wollte mein Bischof, dass ich  als Regens des Priesterseminars nach Jaffna  zurückkehre.  Also beendete ich 1986 ich das Projekt-Wathamulla..
2. St.Peter's Home in Nuwara-Eliya für die ärmsten Kinder
Im Jahr 1981, wurde Herr Rang  Pastor als  St. Peter in Krefeld-Uerdingen eingeführt. Gemeinsam starteten wir ein zweites Projekt: St. Peter's Heim in Ampitiya, nur für  Mädchen von den Teeplantagen, unter der Leitung von Karmelitenschwestern. Das Heim war ganz in der Nähe vom Priesterseminar, und ich konnte regelmäßig die Kinder  besuchen. Im Jahr 1983-84 hatte ich mein Sabbatjahr an der Universität Münster und war gleichzeitig Pfarrverwalter in Darfeld. In meiner Abwesenheit hatte ich mein Auto  Prof. Marius Peiris ( seit 1998 ist er Weihbischof von Colombo)  geliehen und er leitete das Kinderheim. Leider haben im Juli1983  die Singhalesen in der Nachbarschaft, trotz meiner Hilfe auch für einige ihrer ärmsten Familien, Steine auf das Heim geworfen, nur weil die Heimkinder alle Kinder von Indischen Tamilen waren!
Nach meiner Rückkehr nach Sri Lanka 1984 haben wir  mit Hilfe  der Gemeinde St. Peter in Uerdingen und  des  Kindermissionswerks in Aachen ein neues Heim gebaut in Poonduloya näher an Nuwara- Eliya.  Poonduloya-Nuwara Eliya liegt in einer sicheren Region für die Indischen Tamilen.
Nach Pastor Rang haben seine  Nachfolger in St. Peter Uerdingen weiter geholfen Und das Kindermissionswerk in Aachen hilft bis heute weiterhin.       Die weitere Leitung des Heims, ca. 30 Mädchen sind zur Zeit untergebracht, ist unter der Leitung von Karmelitenonnen. Sie erziehen die Mädchen. Über 300 Mädchen haben ihre Schuldbildung gehabt und Arbeit gefunden als Lehrerinnen, Büroarbeiterinnen, Katechetinnen,... .So wächst eine ganz armes Volk der Indischen Tamilen in Sri Lanka.
3. Karmeliten Pre-School für die kriegsbetroffenen Kinder
Pastor Rang hat in seinem letzten  Willen, seinem Testament,12.000 € für die Sri Lanka Hilfe hinterlassen. Nach dem brutalen Ende des Krieges in Sri Lanka im Mai 2009,  waren unter den noch Lebenden viele Kinder. Die Karmelitennonnen gründeten   mit Hilfe des  Bischofs aus Mannar  einen Konvent in Pampamadu und wollten den kriegsbetroffenen Kindern helfen. Sr. Thevanesam AC war die Leiterin.  Seit 2007 bin ich in wieder Darfeld. 20014 feierte ich meinen            80. Geburtstag in verschiedene Orten,  in Deutschland, London, Australien usw.  Alles, was ich  geschenkt bekommen habe, fließt als Hilfe in dieses Projekt. Es entsteht ein neuer Kindergarten und ca. 30 Kinder haben in  diesem Heim ihre Unterkunft und ihr Mittagessen.
 
Am Anfang hatten nur ein Kadjan-Hut, und jetzt ein neues Kindergarten gesegnet und geöffnet von Pfr. General Vikar aus Mannar und Sr. Sunida, Provoncial der Karmeliten. Darüber freuen sich die Kinder.
 
 
 

 
 
Die Kadjan-hut
 
 
 
 
 


 
  

Sonntag, 17. April 2016

Ein Porträt von Albert Koolen im Publik Forum


 

  • M1: Publik Forum 1999, Nr. 14, S. 38f.
  • Ein tamilischer Prophet in der Fremde
  • Der Krieg in Sri Lanka und die Christen
  • Porträt des Priesters Joseph Emmanuel Seemampillai
  • von ALBERT KOOLEN

Father Seeimampillai, mit Vornamen Jo­seph Emmanuel, »S. J.«, wie ihn seine Freunde nennen, »einer der fähigsten Köpfe, den die katholische Kirche Sri Lankas je hervorgebracht hat«, so Bischof Ambalavanar, lebt im erzwungenen Exil in Deutsch­land. Als Angehöriger der tamilischen Min­derheit im Bürgerkriegsland Sri Lanka hat sich der in ganz Asien geachtete katholische Theologe seit vielen Jahren dem Leiden sei­nes unterdrückten Volkes gewidmet. Seemampillais Arbeit ist die logische Folgerung seiner Grundüberzeugung, dass kontextuelle Theologie »die Überschriften der Tageszeitungen mit der Überschrift des Evangeliums zu konfrontieren hat«.

Und die Überschriften in Sri Lanka sprechen vom Bürgerkrieg zwischen den mehr­heitlich buddhistischen Singhalesen und der Minderheit der zumeist hinduistischen Ta­milen. Es ist ein langjähriger Krieg mit annä­hernd 100 000 Toten; ein Konflikt, der in der westlichen Welt fast nicht beachtet wird.

Geboren wurde Seemampillai am 11. April 1934 in Jaffria. »Seit 1956«, so sagt Pater Seemampillai, sei er aufmerksamer Beobachter der politischen Situation seines Heimatlan­des. Nach Abschluss von Studium und Prie­sterweihe arbeitet er zunächst als Pfarrer Später in Kandy, dem ältesten Priestersemi­nar Asiens, leitet er als Dekan die theologi­sche Fakultät. Ab 1976 ist Seemampillai mit­verantwortlich für die theologische Ausbil­dung der Priester, und zwar für Angehörige beider Volksgruppen, Singhalesen, und Ta­milen. Dies ist ihm heute wichtig, besonders wenn ihm Einseitigkeit zugunsten der Tami­len vorgeworfen wird.

Ende der 70er Jahre eskaliert die politische Situation in Sri Lanka zum bewaffneten Konflikt. Der gewaltfreie Einsatz der Tamilen für Gleichberechtigung wird blutig unter­drückt. In der Hafenstadt Jaffna im Norden Sri Lankas, einer Tamilenhochburg, bildet sich Widerstand, unter anderem die Guerilla der »Befreiungstiger«, die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE).

S. J. sieht sich als Tamile, Priester und Uni­versitätslehrer mit den Ereignissen konfron­tiert. Geprägt von der Theologie der Befrei­ung, tritt er gegen die Unterdrückung seines Volkes und für Gerechtigkeit und Frieden in Sri Lanka ein. 1987, schon mitten im Krieg, gründet er das Zentrum für eine bessere Ge­sellschaft. Dort arbeitet er mit tamilischen und singhalesischen Theologen zusammen. Eng befreundet ist er bis heute mit Tissa Ba­lasurya dem von Rom 1997 exkommunizier­ten, später rehabilitierten singhalesischen Theologen, aus der Hauptstadt Colombo.

Emmanuel Seemampillai sieht die Kirche Asiens in den jeweiligen Ländern als Minderheit. »Jeder Christ Asiens«, sagt er in einem Interview, »besitzt eine doppelte Identität: die ethnisch-kulturelle und die religiös­ spirituelle.« Er selbst sei als Tamile geboren, in einem durch Buddhismus und Hinduis­mus geprägten Land, und zum Christ gewor­den - seit den Missionaren. Der Vorwurf, dass die Kirche, historisch betrachtet, deshalb et­was von außen sei, lasse sie in Sri Lanka ver­stummen. Sie schweige zur Eskalation der Gewalt, die sich seit über 40 Jahren wie ein dunkler Schatten über das Land gelegt habe. Doch Schweigen aus Angst verrate den bibli­schen Anspruch. Die Kirche sei gleichzeitig in der singhalesischen und in der tamilischen Gesellschaft verankert. Doch sie habe die dar­aus resultierende Chance, Friedensstifterin zu sein, verspielt. Sie dulde heute eine zuneh­mende Spaltung des Landes.

Immer wieder hat Pater Emmanuel ver­sucht, mit seinen Schriften einen Ausweg aus dem Krieg zu zeigen: In »Church, Politics and War« (1994) analysiert er »den Aufbau und die Explosion der ethnischen Bombe« in Sri Lanka. Die Kirche habe sich in eine neu­trale Position drängen lassen und sei daher an keinem Punkt der verhängnisvollen Ge­schichte des Landes für die Wahrheit einge­treten. Als Generalvikar der Diözese Jaffria seit 1991 wurde Seemampillai Zeuge eines weiteren Kriegsdramas in Sri Lanka: Nach der Schlacht um die Stadt Jaffria im Herbst 1995 flüchtete er mit fast 500 000 Menschen aus dem Kriegsgebiet. Seine Erfahrungen hat er in dem Buch »Let My People Go« (1997) niedergeschrieben.

Seit einigen Jahren sucht Emmanuel den Kontakt mit Südafrika. Dort sieht er ein Bei­spiel für die Möglichkeit der Aussöhnung zwischen den Volksgruppen Sri Lankas. Über ihn schreibt Erzbischof Desmond Tutu: »Ich hatte die Ehre, Dr. S. J. Emmanuel zu treffen. Er war gekommen, um meine Unter­stützung für das Bemühen um Frieden und Gerechtigkeit in Sri Lanka, zu erbitten. Ich bin bedrückt über die Zahl der Toten infolge von Krieg und Gewalt. Ich bin beeindruckt vom Mut und der Geduld Emmanuels, Brüc­ken zu bauen und eine Kultur der Toleranz und der Menschenrechte innerhalb der Be­völkerung Sri Lankas zu fördern.«

1996 erhält S. J. Emmanuel Hinweise, besser nicht in sein Heimatland zurückzukehren. Denn das bedeute Todesgefahr. Seither lebt er als Pfarrer im Bistum Münster. Außerdem hält er Gastvorlesungen an verschiedenen Uni­versitäten. Weltweit tritt er auf zahllosen Ver­anstaltungen gegen die Unterdrückung sei­nes Volkes ein, dem er sich in Deutschland noch enger verbunden fühlt. Es bedrückt ihn, dass über 19 000 tamilische Flüchtlinge zur Zeit gegen ihre drohende Abschiebung zu kämpfen haben.

Ein Interview mit Zeit Fragen


«Für alle Tamilen ein hoffnungsvoller Anfang»

Interview mit Professor Dr. S. J. Emmanuel, Präsident des Global Tamil Forum

Im Mai 2009 war der Bürgerkrieg zwischen der tamilischen Befreiungsarmee LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) und der Regierung von Sri Lanka nach einem blutigen und mit aller Härte geführten Kampf zu Ende gegangen, ein verheerender Bürgerkrieg, der letztlich seine Ursachen in der Kolonialpolitik der Briten hatte. Die mehrheit Singalesen und die minderheit Tamilen hatten ichren eigenen Königreiche vor der Kolonialzeit. Die Briten erstatten eine zentralisierte Staat für alle Volksgruppe und übergeben die ganze Macht zu er Mehrheit Singalesen. Die Singalesen mißbrauchen diesen Mehrheit um zu diskriminieren und dominieren die Tamilen. So 

Für die tamilische Minderheit begann nach dem Abzug der Briten eine leidvolle Geschichte, die eine jahrzehntelange Diskriminierung mit teilweise gewalttätigem Vorgehen von seiten der singhalesischen Mehrheit nach sich zog. In mehreren Flüchtlingswellen gelangten viele Tamilen auch in die Schweiz und fanden vor den Pogromen, ausgelöst von den Singhalesen, Schutz. Der Widerstand der Tamilen verstärkte sich, nachdem sie versucht hatten von 1948 bis 1976 , auf friedlichem Weg, jedoch ohne Erfolg eine Verbesserung ihrer Situation zu erwirken. Als die Unterdrückung immer brutaler und gewalttätiger wurde, bauten die Tamilen einen bewaffneten Widerstand auf, der anfänglich grossen Erfolg hatte. Doch ab dem 11en September 2002, mit den Ruf von President Bush für eine globale krieg gegen Terror, ändert oder verschlectet die Lage für Tamilische Militanten. Regierung Sri Lanka sprach nur von Tamilische Terror und gar nichts von den Tamililische Kampf für ichr Menschenrechts. Also die ganze welt mißverstehen Tamilische Kamp als rein Terror, und geben viel finanzielle und Waffen Hilfe zu Regierung Sri Lanka. Alle Tamilische Organisationen in 27 Länder waren als Terror Organisationen verboten und deaktiviert.

Die Regierung unter Mahinda Rajapakse ging kompromisslos und mit alle Härte gegen den militärischen Arm der LTTE vor und beendete den Kampf mit einem grausamen Massaker, das bis heute nicht aufgeklärt wurde. Ban Ki Moon nominierte einn Panel von deri Internationale Experten und ichren Bericht schätzt das mehr als 40,000 getötet in den letzten Tagen des krieges. Seit März 2014 hat die UN-Menschenrecht Organisation unter der Leitung von Hochkommissar eine Untersuchung für Kriegskriminelle in der letze Phase des krieges.

 

Im Januar dieses Jahres gab es Wahlen in Sri Lanka und eine neue Regierung kam an die Macht. Sie scheint gegenüber den Tamilen moderater eingestellt zu sein und arbeitet auf eine Aussöhnung der beiden Völker hin. Was das für die tamilische Bevölkerung bedeutet, schildert im folgenden Interview der Präsident des Global Tamil Forum, der katholische Priester und Professor S. J. Emmanuel.

Zeit-Fragen: Fast sechs Jahre sind nach dem offiziellen Ende des Bürgerkriegs vergangen. Wie ist es den Tamilen nach dem Bürgerkrieg ergangen?

Pater Emanuel: Die Zeit nach dem Bürgerkrieg war von einem Ultra-Genozid geprägt. Unter Genozid versteht man den Massenmord eines Volkes. Mit «Ultra-Genozid» meine ich den Versuch der Regierung die existenzielle Wurzel des Volkes auszureissen, ihre kulturelle und nationale Identität aufzulösen. Alle Kriegsgräber der Tamilen sind sofort nach dem Krieg mit Bulldozern eingeebnet worden und darüber hat die Regierung Militärgebäude errichtet. Das Gedenken an die Gefallenen am Nationalfeiertag der Tamilen am 27. November ist verboten. Es ist ein Versuch, der Regierung das Gedenken des Kriegs und der Kriegsopfer aus der Erinnerung des Volkes zu löschen!

Das wird die Menschen sehr treffen.

Ja, sie können die Gräber ihrer Angehörigen nicht besuchen. Auch dürfen die Strassen nicht nach dem Namen verstorbener und in der tamilischen Nation angesehener Menschen benannt werden. Die Menschen sollen die LTTE vergessen, die Erinnerung soll verblassen.

Wie ist die Regierung dabei vorgegangen?

Man hat Singhalesen in die tamilischen Siedlungsgebiete zwangsangesiedelt. Ich habe nichts dagegen, wenn Singhalesen und Tamilen zusammen im gleichen Gebiet wohnen, aber wenn dahinter ein Plan steht und die Singhalesen gezwungen werden, dort zu siedeln, dann lehne ich das ab.

Was hat die Regierung unter dem alten Präsidenten Rajapakse noch betrieben?

Sie hat Tamilen enteignet und ihnen ihr Land genommen. Dagegen waren die Tamilen hilflos, denn die Regierung hat das mit militärischer Präsenz durchgezogen. Tamilische Dörfer bekamen singhalesische Namen. Auch die Strassenbezeichnungen wurden geändert. Diese demographische Veränderung kommt einem Genozid gleich.

Hat die singhalesische Bevölkerung das mitgemacht?

Das muss man verstehen. Rajapakse hat den Krieg gegen die Terroristen gewonnen. Dafür wurde er von der singhalesischen Bevölkerung bewundert wie ein Gott. Es ist ihm gelungen, nach 60 Jahren die LTTE zu besiegen, da haben die Menschen alles mitgemacht. Die Mehrheit Singalesen wollen nicht akzeptieren die Wahrheit dass die Tamilen waren diskriminiert und voltert unter den Singalesen armee. Sie wollen dominieren die Tamilen ohne jene militante opposition.

Hat sich nach der Wahl im Januar etwas geändert für die Tamilen?

Ja, es hat den Tamilen ein wenig Freiraum und Hoffnung gegeben. Ich hatte damals den Tamilen empfohlen, sie sollen zur Wahl gehen, um eine Änderung, einen  Regime-change zu erreichen. Es hat dringend eine neue Regierung im Land gebraucht. Der neue Präsident ist auch nur gewählt worden, weil die Tamilen und Muslime zu Wahl gegangen sind und ihn gewählt haben, sonst hätte er das nicht geschafft.  

Ist das dem neuen Präsidenten bewusst?

Ja, er hat das öffentlich gesagt und ist nach Jaffna und nach Trincomalee gereist, um sich bei den Tamilen zu bedanken. Das ist eine andere Ausgangslage wie bei Rajapakse, den damals die Mehrheit der Singhalesen gewählt hatte. Die Tamilen hatten ohne vorherige Zusicherungen die Wahl riskiert.

Warum?

Die alte Regierung hat nach dem Ende des Krieges nur geredet, aber nicht positiv gehandelt. Im Gegenteil: Das Leben der Tamilen wurde beschwerlicher. Auch die nach dem Bürgerkrieg versprochene Wiedergutmachung und Versöhnung blieb aus. Deshalb warten die Tamilen jetzt ungeduldig auf eine Verbesserung der Situation.

Ist das realistisch?

Ja, sagen wir mal so, die Hoffnung besteht. In den ersten 100 Tagen wollte die neue Regierung, ihre internationale Beziehungen verbessern. Bis Ende des Krieges hat die Regierung Waffen und finanzielle Unterstützung  von 20 westlichen Regierungen erhalten. Aber nach dem Sieg im Mai 2009 wandten sie sich von den USA und dem Westen ab und bauten mehr Freundschaft mit China, Russland, Pakistan und dem Iran auf. Die neue Regierung will also zuerst ihre Beziehungen zur westlichen Welt und zu Indien verbessern. Zweitens will sie, gegen Korruption der Familie Rajapakse und ihres Klans einige Maßnahmen ergreifen. Und drittens wollte er einige Änderungen in die Verfassung vornehmen. Für die Tamilen hatte das keine grossen Auswirkungen, ausser dass ein Teil des Landes zurückgegeben und statt dem Militärgouverneur im Norden und Osten des Landes eine zivile Regierung eingesetzt wurde, damit, die Provinzregierungen wieder ihre Arbeiten aufnehmen können. Wir Tamilen warten noch für eine politische Lösung.

Besteht hier Hoffnung?

Der neue Präsident ist kein unbeschriebenes Blatt. Er hat politische Erfahrung. Er war unter Rajapakse Gesundheitsminister und sogar während der letzten Tage des Bürgerkriegs stellvertretender Präsident, weil Rajapakse in Jordanien weilte. Damit ist er auch Oberbefehlshaber der Armee, aber er hatte nichts zu sagen, die Macht lag ausschliesslich in der Hand der Militärs. Dieses befehligte der President-Bruder Gotabhaya Rajapakse.

Dann hat er in der Wahl seinen Parteikollegen ausgestochen?

Die ehemalige Präsidentin Frau Chandrika Bandaranaike und der frühere Premier Minister Ranil Wickremesinge haben mit einem Koalitionsplan den heutigen Präsident heimlich von seiner früheren Partei weggeholt und als Oppositionskandidat in die Präsidentenwahl geschickt. Er war aus der Partei Rajapakses ausgetreten und in die oppositionelle Partei eingetreten. Das haben noch andere Minister gemacht, die jetzt wieder in der Regierungsverantwortung stehen.

Regiert jetzt nur eine Partei?

Nein, es ist eine Koalition von mehreren Parteien, die Sirisena angestrebt hatte. Das hat einen anderen Charakter der Regierung gegeben. Das war eine weise Entscheidung.

Kann man schon gewisse Auswirkungen davon spüren?

Die neue Regierung hat ein Programm, das verspricht, innerhalb der ersten 100 Tage die Macht des Präsidenten zu reduzieren. Jetzt versucht die Regierung eine Änderung in der Verfassung - sogennannte 19th Amendment - vor der neu Wahl. Wahrscheinlich kommt eine neu Wahl des Parlaments am Ende Juni 2015.

Hat der Präsident sich daran gehalten?

Der Präsident hat die Entscheidung unterstützt und begonnen, gegen die Korruption vorzugehen. Zum Beispiel hat Rajapakse zur Demonstration der Macht gegenüber den Tamilen sich in Jaffna einen riesigen Palast und einen Flughafen gebaut. Sirisena, der neue Präsident, hat jetzt daraus ein Hotel für die Allgemeinheit gemacht.

Der neu Präsident hat geschickt sein Außenminister zu viele Länder und Internationale Organisationen um ihre Beziehung zu verbessern. Er selbst hat Indien, England, China und Pakistan besucht.

Wo kam das viele Geld her, mit dem Rajapakse solche Projekte finanzieren konnte, der Bürgerkrieg hat das Land doch nahezu in den Ruin getrieben?

Das muss man unter geostrategischen Prämissen sehen. China hat auf Grund der strategischen Lage ein grosses Interesse an guten Beziehungen zu Sri Lanka. Sie haben mit Sri Lanka Verträge abgeschlossen, und es ist viel Geld und Hilfe in das Land geflossen. Somit hatte China immer einen gewissen Einfluss in Sri Lanka. Mit finanzieller Hilfe von China begann man in Colombo, eine ganz neue Hafenstadt zu bauen. Diesen Bau hat die neue Regierung gestoppt. Das Volk war wegen dieser Projekte sehr unzufrieden.

Trägt seine Politik etwas zur Verbesserung der Lebenssituation der Tamilen bei?

Präsident Sirisena bemüht sich um eine Versöhnung. Er war wie gesagt in Jaffna und Trincomalee und hat den Menschen eine Verbesserung ihrer Situation versprochen, zwar nichts Konkretes, aber er fördert das Zusammenkommen der Menschen.

Spüren das die Menschen in Sri Lanka?

Die Menschen, die durch den jahrelangen Bürgerkrieg betroffen sind, haben noch keine direkte Verbesserung, aber die Lage hat sich etwas entspannt. Man hat ihnen zum Beispiel teilweise Land zurückgegeben, das die Militärs ihnen genommen hatten. Sie haben in der Provinz Jaffna die Militärregierung reduziert und die Geschäfte der gewählten Provinzregierung übergeben. Damit können die Zivilregierung und der Provinzrat ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Das ist für alle Tamilen ein hoffnungsvoller Anfang.

Wer ist dieser Sirisena?

Im Gegensatz zu Rajapakse, der aus der Oberschicht kommt und in einer politischen Dynastie gross geworden ist, kommt Sirisena aus einfachen Verhältnissen. Als Papst Franziskus Sri Lanka besuchte, bezeichnete er Sirisena als einen «bodenständigen Menschen». Sirisena kommt vom Land, er ist ein Mann des Volkes.

Sri Lanka hat sich seit dem Ende des Bürgerkrieges geweigert, eine Uno-Untersuchungskommission ins Land zu lassen, die die möglichen Kriegsverbrechen, die gegen Ende des Bürgerkriegs begangen worden sind, untersucht. Besteht die Chance, dass sich das unter dem neuen Präsidenten ändert?

Das wird man sehen. Hier ist die geostrategische Lage von Sri Lanka von grosser Bedeutung.

Inwiefern?

Im Kampf gegen die Tamil Tigers, den Bush als einen Krieg gegen den Terrorismus bezeichnet hatte, beteiligten sich in der Endphase des Krieges nahezu 20 Staaten. Diese Staaten haben nach dem Ende des Krieges von der Regierung Dank erwartet, doch Rajapakse richtete sich stärker auf China und Russland aus, was die westlichen Staaten als grosse Demütigung empfunden haben. Noch schlimmer - der hat zu Ban ki Moon und zu den westlichen welt, eine Versuch zu Versöhnung, politische Lösung und Frieden mit den Tamilen versprochen. Aber sofort nach dem Kriegsende beginnt er weitere genocidliche Maßnahmen gegen die Tamilen.

Wer zeigte sich besonders betroffen?

Da die USA in der Konkurrenz gegen China gerne die Handelswege der Chinesen kontrollieren würden, versuchten sie, mehr Einfluss auf die Situation zu gewinnen, und wollten den Uno-Menschenrechtsrat dazu nutzen.

Wie?

Sie wollten eine Resolution durchbringen, die erlaubt hätte, die Abläufe während und nach dem Bürgerkrieg zu untersuchen. Aber die Resolution wurde von der Mehrheit im Rat abgelehnt mit der Begründung, die USA und die ehemaligen Kolonialmächte würden sich in die inneren Angelegenheiten von Sri Lanka einmischen.

Haben die USA dann aufgegeben?

Nein, sie haben erneut eine Resolution eingebracht, die aber ebenfalls verloren ging. Man wollte Sri Lanka vor den internationalen Strafgerichtshof bringen, was jedoch am Veto von China und dem Widerstand Pakistans scheiterte. Ein dritter Versuch hatte dann aber Erfolg. Eine Untersuchung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der letzten Phase des Krieges 2009 soll durchgeführt werden.

Interessant ist, warum der Westen erst nach dem Krieg gegen die Regierung vorgegangen ist. Verbrechen gegen die Tamilen und die starke Diskriminierung hat es schon Jahre vorher gegeben.

Ja, das ist in der Tat interessant. Obwohl in den letzten Sex Jahrzehnten Verbrechen und Diskriminierung gegen die Tamilen vorher gegeben, der Westen oder UNO hatten nur humanitärische Hilfe geleistet, aber keine Maßnahme gegen die Regierung um zu stoppen die Diskriminierung der Tamilen. Nur nach dem Ende des Krieges und des Tamil Tigers sehen die wahre Konflikt und ihre Opfer.   

Die damalige Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbor, und ihre Nachfolgerin sind während des Bürgerkriegs und nach Ende des Krieges nach Sri Lanka gereist und hatten damals Kontakt mit tamilischen Kriegsopfern. Darüber haben sie einen Bericht erstellt, der in der Uno grosses Missfallen ausgelöst hat, und sie wurde als «weisser Tamil Tiger» bezeichnet. Die westlichen Staaten haben nichts gegen die katastrophale Lage in Sri Lanka unternommen.

Wie stellt sich der neue Hochkommissar für Menschenrechte, Zaid Ra’ad Al Hussein, dazu?

Zaid ist interessiert, hier vorwärts zu machen und zu einer Aussöhnung unter den Volksgruppen beizutragen. Er wollte noch unter der alten Regierung in Sri Lanka in das Land einreisen, aber man hat ihm den Zugang verwehrt. Auch hat die alte Regierung die Resolution, die eine Untersuchung in Gang gesetzt hätte, nicht akzeptiert. Sie argumentierten damit, dass sie die Vorgänge selbst untersucht hatten und dass es eine humanitäre Rettung der Tamilen vor der LTTE gewesen sei. Die Regierung wollte mit dem UN-Menschenrechtsrat nicht kooperieren.

Wie verhält sich hier die neue Regierung?

Sie hat begonnen, die Beziehungen zur westlichen Welt zu erneuern. Der erste Besuch, den Sirisena zusammen mit seinem Außenminister gemacht hatte, ging nach Indien. Später kam der indische Präsident nach Sri Lanka und besuchte Colombo und Jaffna. Die internationale Situation für die Regierung von Sri Lanka allgemein ist nicht schlecht.

Wie geht es weiter mit der Resolution, die im Rat angenommen wurde?

Wegen die Regime-Change, die änderung der Regierung, ist die erwartete Bericht von Hochkommissar eine Umsetzung auf den September verschoben. Hochkommissar Zaid Hussein möchte erst nach Sri Lanka reisen und sich vor Ort ein Bild machen. Man wolle der Regierung erst noch etwas mehr Zeit einräumen, so die Argumentation. Die neue Regierung von Sri Lanka wollte mehr Zeit gewinnen, um eine eigene interne Untersuchung durchzuführen. Sie akzeptieren genau wie die alte Regierung keine internationale Untersuchung. Sie wollen internationale Hilfe haben für ihre eigene Untersuchungskommission. Die Tamilen und die Kriegsopfer wegen ihre lange Erfahrungen haben kein Vertrauen darauf, dass solch eine internationale Kommission gerecht urteilt.

Am moment findet die Regierung in einer schwere Lage. Der frühere President und seine Brüder sind beurteilt von der Kommission gegen Korruption. Deswegen außerhalb und innerhalb des Parliament, starke Proteste gegen President Sirisena und seine Vorschlag 19th-amenment um die Verfassung zu ändern. Der 100 Tage-Program ist zu Ende gegangen. Neu parliamentarische Wahl im Juni/July ist möglich. John Kerry. US-außenminister besucht Sri Lanka am Anfang Mai.

Vor kurzem war Didier Burkhalter in Sri Lanka und traf sich mit der neuen Regierung. Wie beurteilen Sie diese Reise?

Ich beurteile das hier sehr positiv. Die Schweiz hat in schwierigen Zeiten den Tamilen geholfen. Auch heute ist die Politik gegenüber den Tamilen gut. Ich halte das für ein hoffnungsvolles Zeichen, wenn Didier Burkhalter nach Sri Lanka reist.

Herr Professor Emmanuel, herzlichen Dank für das Gespräch.

(Interview Thomas Kaiser)

 

Samstag, 16. April 2016

Das Vorwort und eine Einführung / Preface and Introduction

G


Ganz herzlich begrüße ich alle meine Freunde und Bekannten.
Seit Sept. 1997 bin ich im Selbstgewählten Exil in Deutschland. 
Ich habe die Freundschaft und Gastfreundlichkeit
dort in verschiedener Weise erlebt
und darüber habe ich mich sehr gefreut.
Ich bin dankbar dafür.
 
Seit meinem 80. Geburtstag am 06.01.2014, 
schreibe und teile ich mit meinen Freunden und Bekannten 
3 Blog in English und Tamil mit Text und Fotos
unter 3 die Titel - 
1. SJs Life Experiences, 
2. SJs Spiritual Experiences (http://sjsspiritualexperiences.blogspot.com
 und 3. SJs Political Experiences. (http://sjspoliticalexperiences.blogspot.com)

Sie sind herzlich willkommen, wenn es ihnen möglich ist,
diese seiten in English zu lesen.

Es ist Gotteswille
das ich die letzte Phase meines Lebens 
mitten unter Ihnen leben und mit Ihnen arbeiten kann.
Also möchte ich zusätzlich auch 
eine neuen Blog in der Deutsche Sprache 
für meine Deutschen Freunde und Bekkante 
schreiben und mit mich Ihnen teilen.

Mein selbstgewähltes Exil im Dutschland
ist nur ein Teil meiner langjährigen Kontakte mit Deutschland u
nd mit der deutschen Kirche.
Dazu möchte ich verschiedene Post und Seiten schreiben
und mit Ihnen ein lebendiges Kontakt pflegen.